Fuß vom Gas und immer bremsbereit
Achtung, Wildwechsel
txn. Die Zahl der Wildunfälle ist seit Jahren auf einem hohen Niveau. Jahr für Jahr kommt es zu mehr als 250.000 Unfällen in Deutschland – mit hohen Schäden für die Versicherer. Mittlerweile entstehen fünf Prozent aller Straßenverkehrs-Unfälle durch sogenanntes Haarwild.
Doch wie lässt sich ein Zusammenstoß mit Reh oder Wildschwein vermeiden und was gilt es nach einem Wildunfall zu beachten?
Wildtiere überqueren besonders in Waldabschnitten und an Feldrändern die Straßen, oft an der gleichen Stelle. Vor allem in der Dämmerung der frühen Morgen- und Abendstunden heißt es deshalb: Runter vom Gas und bremsbereit sein! Der Bremsweg bei einer Fahrgeschwindigkeit von 80 km/h beträgt über 55 Meter, bei 60 km/h sind es noch lange 35 Meter. Sollte ein Tier am Fahrbahnrand auftauchen, möglichst anhalten und das blendende Fernlicht ausschalten. Zusätzliches Hupen verscheucht in den meisten Fällen das Wildtier, das selten allein unterwegs ist. Sollte es doch zu einem Zusammenstoß kommen, unbedingt Ruhe bewahren.
Dann gilt: Warnblinkanlage an, Warnweste anziehen und die Unfallstelle absichern. Das Tier nicht mit bloßen Händen anfassen. Es muss in jedem Fall die Polizei über 110 verständigt werden, die ihrerseits den örtlichen Jagdpächter informiert. „Grundsätzlich kommt die Teilkaskoversicherung für den entstandenen Schaden mit Haarwild auf. Der Versicherte muss jedoch nachweisen, dass Wild den Schaden verursacht hat“, so Thiess Johannssen von den Itzehoer Versicherungen. „Daher sollten Spuren von Blut und Haaren am Fahrzeug von der Werkstatt dokumentiert werden. Das gilt auch für sogenannte weiche Einbeulungen, also typische Karambolage-Folgen mit Wild.“ Eine Vollkaskoversicherung deckt auch Schäden am Kraftfahrzeug ab, die durch Ausweichmanöver entstehen können. Darüber hinaus sollten Verbraucher sich über spezielle Versicherungstarife informieren, die auch Kollisionen mit Federwild und Weidetieren abdecken.
Text: txn, txn-Foto: udo72/123rf/Itzehoer Versicherungen